Turm

Der Glockenturm der Peterskirche ist mit 88 Meten der höchste Kirchturm der Stadt Leipzig. Im neogotischen Stil erbaut ist er durch eine Vielzahl von Bildhauerarbeiten geprägt.

Die große Turmkreuzblume hat einschließlich des Kranzgesimses eine Höhe von 5,60 m, der untere aus vier Stücken bestehende Blattkranz 2,80 m, der obere aus zwei Stücken bestehende 2,00 m im diagonalen Durchmesser; das Gewicht der behauenen Kreuzblume beträgt 300 Zentner. Seit dem Jahr 2005 durften die Glocken im akut einsturzgefährdeten Turm nicht mehr Läuten. Eine komplett Sanierung erfolgte in den darauffolgenden Jahren. Ursächlich für die Instabilität waren nicht allein die notdürftig reparierten Kriegsschäden von 1943.

Verschiedene Fehler beim Bau hatten zu einer verstärkten Verwitterung des Gesteins und der tragenden Elemente geführt. So war u.a. unsachgemäß zementhaltiger Fugenmörtel verwendet worden. Infolge dessen rissen die Fugenkanten des Gesteins ab.

Das nun eindringende Niederschlagswasser lieferte die nicht verbleiten tragenden Eisenteile der Rostsprengung aus und war Grundlage für großflächige Salzausblühungen und Festigkeitsverluste des Natursteins. Die dauerhafte Überfeuchtung wurde durch eine fehlende Belüftung des Turminneren verstärkt. Die Verwitterung des Gesteins wurde ferner durch den Abbrand schwefelhaltiger Braunkohle in der Region, Autoabgase und Taubenkot vorangetrieben.

Zunächst wurden die Turmspitze und die vier Ecktürme bis zur Höhe der Uhr komplett rückgebaut. Am ganzen Turm mußten Natursteine aufwendig gereinigt, saniert, ersetzt und neu verfugt und verankert werden. Nischen in denen sich vormals Wasser ansammeln konnte wurden mit Walzblei ausgekleidet. Weiterhin dienen fortan auf verschiedenen Zwischenebenen Fenster der Belüftung und Gitter der Taubenabwehr. 2009 wurden die Sanierungsarbeiten am Turm abgeschlossen.

Besucher ab 12 Jahren können in den Sommermonaten an einer Turmbesteigung teilnehmen.