Innenraum
Die beeindruckende Weite des Mittelschiffes der Leipziger Peterskirche übertrifft mit ihrer Spannweite von 17 Metern die des Kölner Domes. Der helle Sandstein schafft einen freundlichen Raum, dessen Harmonie durch das mit Gurtbögen und Rippen gegliederte 25 Meter hohe Gewölbe unterstrichen wird.
Die einst den Raum prägenden dunklen Kirchenbänke wurden 1978 aufgrund von Beschädigungen entfernt, so dass heute eine flexible Bestuhlung eingesetzt wird. Diese ermöglicht eine vielgestaltige Nutzung des Innenraumes. Im Kontrast zur Weite des Mittelschiffs stehen die in ihrer Geometrie ruhenden Seitengänge, deren Gewölbe einen beschützenden Raum schaffen.
Als bildkünstlerischer und liturgischer Höhepunkt steht der Altar im Chorraum an der Ostseite des Schiffs. Aus Kalkstein gearbeitet trägt er über seiner schweren Buchplatte einen reichen figürlichen und ornamentalen Schmuck. Dieser thematisiert das Kreuzesopfer und die Gegenwart des Auferstandenen im Abendmahl. Ähnlich ausdifferenziert sind Lesepult und der auf Marmorsäulen ruhende Kanzelkorb.
Auf der gegenüberliegenden Westseite ist die geräumige Chorempore durch den Prospekt der zerstörten Sauer-Orgel geprägt und geht in die gewölbten Seitenemporen über. Diese imponieren durch die einzigartige Glasmalerei der großen Seitenfenster und werden von Säulen mit verzierten Kapitellen getragen. Einen besonderen Akzent erhält der Innenraum durch die Tafelbilder »noli me tangere« von Mario Lobedan rechts und links neben dem Chorraum.