Kreuz restauriert
Max Alfred Brumme – ich hoffe, dass den Connewitzern dieser Name geläufig ist. Der Leipziger Bildhauer, Maler und Lehrer an der Kunstgewerbeschule hat die Fenster unserer Kirche gestaltet und ein Kruzifix geschnitzt, das mit Hilfe des Fördervereins im vergangenen Jahr restauriert werden konnte. Dass Brumme für die Schnitzarbeit Eichenholz wählte, ist so ungewöhnlich wie die Sprache, die der segnende, sich schwebend über uns hebende Christus spricht. Die klassische Haltung des Christus Triumphans (der über den Tod Siegende) steht im Gegensatz zu unserem Altarkreuz (Heinrich Behr), das den leidenden, zum Vater flehenden Christus zeigt. Die Härte des Holzes (die meisten Kruzifixe sind aus weichem Lindenholz geschnitzt) bildet zu dem ruhigen, entspannten Gesicht Christi einen klaren Kontrast, die Krone über dem Folterwerkzeug macht die Widersprüche überdeutlich: Es gibt keine einfache Interpretation des Christusgeschehens, unsere Worte und Bilder bleiben letztlich Stammeln.
In diesem Sinn wird das Kreuz zunächst im Eingangsbereich der Paul-Gerhardt-Kirche seinen Platz finden und zusammen mit den Fenstern zum Gedenken an die Opfer der Kriege dem Raum ein neues Gewicht zu geben versuchen.
Pfarrer Christoph Reichl
Informationen über Max Alfred Brumme findet man zum Beispiel in der Wikipedia.