Ab-gefahren-e Kirchregion
Berichterstattung zur Fahrradtour am 23. April 2022

Nachdem ich, Lydia Tröger, neulich einmal die kirchlichen Orte unserer Kirchregion mit dem Fahrrad erkundet habe, gestalteten wir hieraus eine Gemeinschaftsaktivität anlässlich der Unterzeichnung des Vertrages für das neue Schwesternkirchverhältnis und luden zu einer ersten Radtour durch die Kirchregion ein. Am Samstag, den 23.04.2022, radelten wir dann als bunt gemischte Gruppe entlang folgender Route: https://goo.gl/maps/nyAVPzpKHQ1nWibV7.

Im Rahmen der Vorbereitungen entschieden wir uns, einerseits die Tour mit ein paar Fotos und Worten zu dokumentieren und andererseits für die kommenden Monate zwei weitere Termine anzusetzen: am Samstag, den 16.07.2022, und am Samstag, den 10.09.2022. Anmeldungen und Anfragen nehmen wir gerne unter abgefahren@kirche-leipzig-sued.de entgegen. Über den Link leipzig-sued.church.tools kommt ihr direkt zur Anmeldung.
Damit ich diesen Bericht nicht alleine und nur aus meiner Perspektive schreibe, habe ich die Gruppe um Mitwirkung gebeten. Folgende Textbeiträge kamen zusammen:

Die Kirchgemeinden der Region V – seit Unterzeichnung des Schwesternkirchvertrages am 31.03.2022 gemeinsam auf dem Weg und ab dem 01.01.2023 auch offizielle Geschwister – waren kurzfristig aufgerufen, die Gemeinden auf einer gemeinsamen Radtour zu erkunden. Wir trafen uns am 23.04.2022 am Pavillon der Hoffnung auf dem Alten Messegelände und lernten den großen Saal und den Gebetsraum kennen. Weiter ging es nach Marienbrunn, wo wir einen kurzen Stopp am und im Gemeindehaus einlegten. In der Immanuelkirche in Probstheida wurden wir von Pfarrer Matthias Weber begrüßt, der uns viele Dinge der dortigen Gemeinde und zur Renovierung der Kirche erzählen konnte. Als nächstes besuchten wir die Kirchenruine Wachau und die Gethsemane-Kirche in Lößnig, bevor es vorbei an der Paul-Gerhardt-Kirche zum Gemeindehaus der Bethlehem-Gemeinde ging. Dort stellte uns Verena Hofmann kurz den Masterplan vor. Anschließend klang der verlängerte Vormittag bei mitgebrachten Salaten, Würstchen und vielen interessanten Gesprächen aus.
Barbara Kühn, Vorsitzende des Kirchvorstandes der KG im Leipziger Süden

Ich schätze es sehr, dass wir in unserem Land und in unserer Stadt so viele schöne Kirchgebäude bestaunen können. Oft fährt man trotzdem achtlos an ihnen vorbei oder schaut sich distanzhaltend nur das Äußere an. Und wenn das schon mir als Kirchgänger bei »fremden« Gotteshäusern so geht, wie mag es da kirchenfernen Menschen gehen?
Umso erfrischender war es, in die Kirchenräume hineinzugehen, von deren Geschichte zu erfahren, vom Gemeindeleben und welche Beziehung die Gemeindeglieder zu ihrem Gotteshaus pflegen. Wer weiß, vielleicht sind durch die Fahrradtour nicht nur neue Beziehungen im bevorstehenden Schwesternkirchverhältnis geknüpft worden, sondern auch schon ein Impuls gesetzt, Kirche für Außenstehende mehr zu öffnen?!
Christian Keller, Vorsitzender des Kirchvorstandes der Andreas-Gemeinde

Ich bin sehr gern auf die Idee aufgesprungen, die kirchlichen Orte in unserer großen Kirchgemeinde und im frisch erweiternden Schwesternkirchverhältnis kennen zu lernen und einfach mal »abzufahren«. Tatsächlich konnte ich dann bei der Tour nicht mitfahren, hatte aber so die Möglichkeit, für das Mittagessen die Vorbereitung zu übernehmen. Mit meinen kleinen Helfern war schnell alles Nötige bereitgestellt. Gespannt war ich, ob Lydias Zeitplan in der konkreten Zusammensetzung der Gruppe, bei eher wärmerem Wetter und mit vorher nicht zeitlich abgesprochenen Vorstellungen der Orte passen würde. Wir waren eher fertig, mussten aber dennoch nicht lange auf die Radelnden warten. Mir gefiel die freundliche und gelassene Stimmung – das »Sie« aus den E-Mail-Anfragen wurde ohne Weiteres in ein »Du« getauscht –, die uns bestärkt hat, nach der ersten, eher spontanen Tour für dieses Jahr zwei weitere zu planen.
Verena Hofmann, Vorsitzende des Ortsausschusses der Bethlehemgemeinde
Fahrtwind, Strukturen und Glaubensgeschichten

Für uns als Neu-Leipziger war das ein sehr verheißungsvolles Angebot: eine Radtour durch das Gebiet der größeren Kirchenregion, zu der wir gehören, gemeinsam mit Menschen, die sich in diesen Gemeinden persönlich engagieren.
Und unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt: Zum Einen haben wir uns unsere neue Heimatstadt in ihren schönen, sehr naturgeprägten südlichen Gefilden ein Stück weiter erradelt. Vor allem aber haben wir dabei dann engagierte Glaubensgeschwister kennengelernt und haben viel erfahren von den Profilen ihrer Gemeinden. Für die kirchlichen Leitungsgremien mag das manchmal eine Herausforderung sein, als Kirchenregion mit so unterschiedlichen Gemeinden wie den Charismatikern von Andreas, persönlich geprägten Stadtteilgemeinden wie Marienbrunn oder Lößnig und dann wieder einer Innenstadtkirche wie Peters gemeinsam unterwegs zu sein. Aber an diesem Begegnungstag im Frühling wurde, durch die beteiligten Menschen, vor allem etwas anderes deutlich: nämlich, welche Bereicherung das auch sein kann. Und welche Chance darin auch liegt, unseren christlichen Glauben in seiner geistlichen Vielfalt einzubringen in das Leben unserer Stadt.
Ulrike und Wolfram Behmenburg