Brückenbau auf dem 29. Straßenfest
Leonardo da Vinci hatte die Pläne geliefert, gut 500 Jahre später der Verein Zukunftswerkstatt und Dietmar Schelling die Umsetzung. So entstand eine Holzbrücke ganz ohne Schrauben und Nägel –
gleich zu Beginn des ökumenischen Gottesdienstes im Altarraum mit immerhin 1,6 m Scheitelhöhe! Mutigen Schrittes übernahm »meusi«-Chefin Rosi Mucke den Kontrollgang, die Kindergartenkinder ebenso mutigen Schrittes den späteren Holztransport auf den Kirchenvorplatz. Dort mischte sich die zahlreiche Gottesdienstgemeinde in die große Schar derer, die schon Stände auf Kirchenvorplatz und Selneckerstraße erkundeten oder der Eröffnung des Programms auf der Bühne harrten.
»Endlich wieder!« war der mit Sicherheit am häufigsten verwendete Ausspruch auf dem Fest. Es mischten sich Fröhlichkeit und Begeisterung mit unglaublicher Gelassenheit und Entspanntheit, Freude und Dankbarkeit unter all die tausenden Gäste auf dem Fest. Viele haben die »verlorenen« beiden Jahre ausgeblendet, denn es war (fast) »wie früher«. 105 statt der früheren 140 Stände waren gemeldet, etwas größere Abstände zwischen ihnen wirkten angenehm.
Vom großen Andrang war manch ein Essensstand überrumpelt, auch unsere im Kirchberg- und Caritas-Café zur Mitfinanzierung des Festes verkauften und durch Gemeindeglieder gebackenen Kuchen schon 16 Uhr restlos alle. Einige Vereine hatten ihre Mitglieder noch nicht wieder für Standbetreuungen mobilisieren können, die Schwestern und Brüder unserer evangelischen Großgemeinde Leipzig-Süd kamen lieber als Besucher und Besucherin denn als Mitwirkende oder Helfende.
In diesem Jahr gab es mehr frische Gartenpflanzen zu erwerben, am Gemeindestand wurden Buttons mit lächelndem Gesicht zum Anstecken verteilt sowie ausführlich über den Neubau des Kindergartenneu- und -erweiterungsbaus in der Hammerstraße informiert, eine Initiativgruppe der Universität warb für Unterstützung der Seenotrettung im Mittelmeer.
Auf Dorf- und Stadtfesten ist es weiß Gott nicht Standard, dass Speisen von Porzellantellern mit Metallbesteck gegessen werden können, womit wir auch an der Brücke »Nachhaltigkeit« weitergebaut haben. Das Bühnen- und Kirchenprogramm ließ wohl keine Wünsche offen! Nur die siebenköpfige Band aus Istanbul konnte nicht aufspielen – wegen einer Panne ihres Tourbusses auf der Autobahn.
Resümee des 29. Connewitzer Straßenfests: So cool kann Kirche sein!
Hier sind ein paar erste Impressionen (Fotos: Sebastian Gündel; letztes Bild: Thomas Noack):
... das ist schon etwas Besonderes. An etwa 130 Ständen bemühen sich engagierte Menschen, das Zusammenleben in unserer Stadt besser zu gestalten. Im Programm auf der Hauptbühne oder in der Kirche gibt es Puppen- und Theaterspiele, Konzerte, die berühmte Kaffeetütenmodenschau; die Kinder und Jugendlichen der Kirchgemeinde Connewitz-Lößnig führen ein Musical auf, Zauberer und Tänzer bzw. Tänzerinnen treten auf, es gibt Angebote für Kinder und Familien … Kommen Sie doch einfach wieder – oder auch das erste Mal – vorbei!
Ganz nebenbei: helfende Hände werden immer dringend gebraucht, für Kirchenaufsicht, Kaffeekochen und Kuchenschneiden, Auf- bzw. Abbau der Bierzeltgarnituren, Abwasch der Kaffeetassen ...
Und natürlich sucht das Vorbereitungsteam immer Menschen, kreativ und/oder mit Organisationstalent, die das kommende Fest inhaltlich planen, den Kontakt mit Künstlergruppen suchen und pflegen, die Standbetreuung übernehmen können … Sie geht im Januar los und endet im Mai, die Vorbereitungskampagne für's neue, und wenn Sie sich vorstellen können, hierbei mitzumachen, dann wenden Sie sich an Thomas Noack oder schauen Sie bei einem der Vorbereitungstreffen einfach vorbei! Informationen finden Sie zu gegebener Zeit im Kalender.

Pünktlich zum 26. Straßenfest ist »Das Buch zum Fest« erschienen. Auf 25 Straßenfeste zwischen 1992 und 2016 blickt es zurück, jeweils mit einer Doppelseite pro Jahr. Fotos mit Unterschriften zeigen Momentaufnahmen, ein kleiner Text soll den Blick schärfen: auf die Vorbereitung und Ideensuche, das jährlich neue Motto, die Arbeiten hinter den Kulissen am Festtag selbst, auf Programmpunkte und Ständebewerber und vieles andere.
Einige Rest-Exemplare können zum Preis von 10 Euro im Connewitzer Pfarramt, im Pfarramt von St. Bonifatius oder in der Buchhandlung Fleischmann erworben werden, solange der Vorrat reicht.