Konfirmanden
Mit dem Konfi-Kurs laden die ev.-luth. Gemeinden Sachsens junge Leute der 7. und 8. Klasse ein, sich mit ihrem Glauben auseinanderzusetzen. Wir wollen Raum geben für die Fragen, die sich am Ende der Kindheit stellen und Gemeinschaft ermöglichen. So können wir Menschen ermutigen, eine eigene Entscheidung zu treffen.

»Du stellst meine Füße auf weiten Raum.«
Psalm 31,9
Für manche klärt sich erst im Laufe des Kurses, ob sie konfirmiert werden wollen oder nicht. Das ist in Ordnung so, denn diese Entscheidung können und sollen die Konfis erst im Lauf des Kurses treffen. So ist der Konfi-Kurs offen für alle – für Getaufte und Ungetaufte, für Unsichere und Sichere. Und natürlich für deren Freunde …
Schuljahr 2022/23
Konfi-Kurs Klasse 7
Donnerstags 16:30 bis 18:00 Uhr, Paul-Gerhardt-Haus, Selneckerstr. 7.
Pfarrerin R. Alber, Tel. 0341/ 974 26 87
Rückblick auf die Konfirmation 2022

Ein wunderbar sonniges Wochenende hat uns der Himmel beschert, als wir am 7. und 8. Mai die Konfirmation von über 40 Jugendlichen in der Paul-Gerhardt-Kirche feierten. Die vier Gottesdienste standen unter dem Motto »Denn Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.«
Ist dieser Spruch aus dem 2. Timotheusbrief nicht aktueller denn je? Grassiert nicht gerade unter Jugendlichen heute die Zukunftsangst, größer und womöglich globaler als in früheren Generationen? Dass von Gottes Geist, von seinem Kraftfeld her, die Angst in Schranken gewiesen wird und Kraft und Liebe und Besonnenheit sich ausbreiten, wollten wir den Jugendlichen mit auf den Weg geben. Was brauchen diese Jugendlichen und unsere Welt nötiger als das?
Wir haben viermal einen feierlichen Einzug der Konfirmandinnen und Konfirmanden erlebt und dabei sehr viel Dankbarkeit verspürt für diese jungen Menschen. Begabt sind sie alle, jede und jeder besonders. Sie konnten sich spürbar – mit einem erfrischenden Tropfen Wasser – an Gottes Ja erinnern, das er in der Taufe zu ihnen gesprochen hat. Gottes Begleitung wurde ihnen zugesprochen und sie wurden beschenkt, u.a. mit einem Bronzekreuz, das die Inschrift trägt: »Ich bin alle Tage bei euch.« Mit dieser Gewissheit lebt es sich anders, befreiter!
Ein großes Dankeschön allen, die die Konfirmandenzeit mitgestaltet haben und allen, die die Konfirmationsgottesdienste zu einem so feierlichen Ereignis machten.
Pfarrerin Ruth Alber
... und auf die Konfizeit

Die Jugendlichen dieses Konfijahrgangs 2020-22 hatten es nicht leicht, denn ihre Konfirmandenzeit war ganz von der Corona-Pandemie geprägt. Wir konnten uns zeitweise nur virtuell treffen, also per Videokonferenz am Computer. Aber das ist nicht das Richtige. Davon hatten wir ziemlich schnell die Nase voll. So haben wir uns immer wieder in kleinen Gruppen getroffen und so viel wie möglich im Freien unternommen: Über die Gebote zum Beispiel haben wir im Januar auf einem Spielplatz gesprochen. Was es mit Weihnachten und mit der Weihnachtsgeschichte auf sich hat, haben wir auf einem Spaziergang im Auwald besprochen. Manches ist auf der Strecke geblieben, manches Thema haben wir bloß gestreift oder gar nicht so richtig behandelt.
Immerhin: Wenigstens eine Konfifahrt haben wir miteinander erlebt – auf Schloss Mansfeld. Ganz wunderbar war es, dass wir ein richtiges »Konfiteam« hatten, bestehend aus jungen Erwachsenen, die die Konfitreffen mit gestaltet haben und für die Jugendlichen wichtige Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen geworden sind. Ein großes Dankeschön an unser Team!
Konfirmation ist eher ein Zwischenstopp bei der Erkundung des Glaubens als ein Endpunkt. So ist es immer und dieses Mal erst recht. Ich hoffe von Herzen, dass die Jugendlichen, die sich nun auf ihr großes Fest vorbereiten, dranbleiben am Glauben und auf die Konfirmationsfrage »Willst du in diesem Glauben bleiben und wachsen?« gerne »Ja« sagen.
Im Namen des Konfiteams
Pfarrerin Ruth Alber
Konfifahrt auf Schloss Mansfeld
Eindrücke vom Vater eines Konfirmanden,
der eigentlich gar nicht wollte, dass der Vater mitfährt: Wie soll ich es sagen, ich hatte noch nie 33 gestaltete Bilder von Gott hinter mir im Auto auf dem Rücksitz. Doch genau die hatte ich das erste Mal in meinem Leben dabei, als ich Sonntagnachmittag von der Konfifahrt zurück nach Leipzig fuhr.
Ich blicke voller Dank auf diese Tage, an denen ich Zaungast als begleitender Vater sein durfte. Am Freitag hatten die jungen Menschen die Aufgabe, einen Einblick in ihre Vorstellung von Gott sichtbar zu machen. Und es entstanden 33 verschiedene Darstellungen von Gott, von dem man sich ja eigentlich kein Bild machen soll, aber von dem man doch irgendwie eine Idee oder ein Bild im Kopf hat. Jeder Konfirmand bekam eine Holzfliese, darauf nahm das innere Bild Gestalt an. Ich kam in dem Moment dazu, als die jungen Menschen sich über ihre Vorstellungen austauschten und Nachfragen stellten. Alle waren interessiert dabei und staunten über die Vielseitigkeit der Kreationen.
Und was gibt es noch zu berichten? Am Morgen und Abend wurde der Tag mit einer Andacht begonnen und beendet. Nach dem Frühstück machten sich die Konfis an die Arbeit, setzten sich mit der Geschichte vom verlorenen Sohn, mit sich selbst und ihren Vorstellungen »eines Konfirmanden« auseinander. In kleinen Gruppen haben sie mit viel Spaß und Freude thematisch gearbeitet. Nachmittags gab es einen kreativen Teil: Jede Gruppe konnte sich ein Märchen aussuchen und in der märchenhaften Kulisse des Schlosses einen Hintergrund wählen und dort die Geschichte in Eigenregie aufführen. Es wurde viel gelacht, mit Freude gespielt, alle waren begeistert dabei, die Gruppe wuchs zusammen und schlüpfte gemeinsam in eine andere Rolle.
Am letzten Abend konnten alle das machen, was sie gerne tun wollten, und das sorgte für eine lockere Atmosphäre. Am Sonntag kam der absolute Höhepunkt der Fahrt: Ein Gottesdienst, an dem jeder auf seine Weise beteiligt war, ob in Psalmgruppe, Segensgruppe, Fürbittengruppe, Liedergruppe oder Gebetsgruppe. Dieser Gottesdienst war erfüllt von den Gedanken, den Liedern, Ideen und Hoffnungen der Jugendlichen.
So einen berührenden Moment in Gemeinschaft unter dem Dach von Kirche habe ich bisher selten erlebt. Ich bin froh und dankbar, dass ich dabei sein und mit ihnen singen, spielen und beten konnte. In diesem Sinne möchte ich die Eltern ermutigen. Wenn es wieder die Möglichkeit geben sollte, dann bringt Euch ein und beteiligt Euch, es lohnt sich. Und zum Schluss noch ein ganz, ganz großes Dankeschön an Ruth Alber, Charlotte Bornemann, Nathan und Fabian, ohne die diese Fahrt nicht so möglich gewesen wäre!
Carsten Okon