Konfirmanden
Mit dem Konfi-Kurs laden die ev.-luth. Gemeinden Sachsens junge Leute der 7. und 8. Klasse ein, sich mit ihrem Glauben auseinanderzusetzen. Wir wollen Raum geben für die Fragen, die sich am Ende der Kindheit stellen und Gemeinschaft ermöglichen. So können wir Menschen ermutigen, eine eigene Entscheidung zu treffen.

»Du stellst meine Füße auf weiten Raum.«
Psalm 31,9
Für manche klärt sich erst im Laufe des Kurses, ob sie konfirmiert werden wollen oder nicht. Das ist in Ordnung so, denn diese Entscheidung können und sollen die Konfis erst im Lauf des Kurses treffen. So ist der Konfi-Kurs offen für alle – für Getaufte und Ungetaufte, für Unsichere und Sichere. Und natürlich für deren Freunde …
Konfirmandengruppen im Schuljahr 2022/23
Klasse 7: Neuer Kurs – neues Konzept
Kürzlich haben wir in der Paul-Gerhardt-Kirche die Konfirmation des Jahrgangs 2020-22 gefeiert.
Nun liegen womöglich die nächsten Konfirmandinnen und Konfirmanden schon in den Startlöchern und fragen sich: Wann sind wir eigentlich dran?
Aufgepasst: Der neue Konfikurs für die Jugendlichen, die jetzt in die 6. Klasse gehen, startet im Mai 2023, also nicht nach den Sommerferien 2022. Die Idee ist, dass wir statt 19 Monate nur 12 Monate lang als Konfigruppe miteinander unterwegs sind, dafür aber intensiver. Der Plan ist, dass wir uns in diesen 12 Monaten wöchentlich für 1 ½ Stunden treffen (vielleicht auch einmal im Monat stattdessen am Samstagvormittag). Außerdem soll ziemlich am Anfang gleich vor den Sommerferien eine Freizeit stattfinden, bei der wir als Gruppe zusammenwachsen können.
Was versprechen wir uns davon? Die Konfigruppe kann sich schneller kennenlernen, die einzelnen Einheiten können vielfältiger und intensiver gestaltet werden. Durch die verkürzte Gesamtzeit lassen sich, so hoffen wir, Konfizeit und andere Hobbys besser miteinander vereinbaren. Die Erfahrung an anderen Orten zeigt, dass die Lust auf eine weitere Beteiligung am Gemeindeleben nach einer kompakten, intensiven Konfizeit im Durchschnitt höher ist als nach dem bisherigen Modell.
Haben Sie weitere Fragen oder Anregungen zum neuen Modell? Dann wenden Sie sich gerne an mich.
Pfarrerin Ruth Alber
Konfi-Kurs Klasse 8: »Sterne des Südens«
Im Konfi-Kurs sind wir – Pfarrer Sirrenberg, Pfarrer Bergner und Vikarin Gärtner – zusammen mit Euch unterwegs. Gemeinsam fragen, suchen, spielen und lernen wir: Was bedeutet Glaube für mich? Was passiert alles in der Gemeinde? Und wo ist da mein Platz? Wir versuchen gemeinsam zu erkunden, was es mit dem christlichen Glauben auf sich hat und was dieser für unser Leben heute bedeuten kann. Am Ende steht die Konfirmation, voraussichtlich am 30. April 2023.
Die Gruppentreffen finden 14-täglich in den ungeraden Kalenderwochen statt, und zwar immer mittwochs 16.30 und 17.30 Uhr im Paul-Gerhardt-Haus.
Vikarin Claudia Gärtner
Rückblick auf die Konfizeit

Die Jugendlichen dieses Konfijahrgangs 2020-22 hatten es nicht leicht, denn ihre Konfirmandenzeit war ganz von der Corona-Pandemie geprägt. Wir konnten uns zeitweise nur virtuell treffen, also per Videokonferenz am Computer. Aber das ist nicht das Richtige. Davon hatten wir ziemlich schnell die Nase voll. So haben wir uns immer wieder in kleinen Gruppen getroffen und so viel wie möglich im Freien unternommen: Über die Gebote zum Beispiel haben wir im Januar auf einem Spielplatz gesprochen. Was es mit Weihnachten und mit der Weihnachtsgeschichte auf sich hat, haben wir auf einem Spaziergang im Auwald besprochen. Manches ist auf der Strecke geblieben, manches Thema haben wir bloß gestreift oder gar nicht so richtig behandelt.
Immerhin: Wenigstens eine Konfifahrt haben wir miteinander erlebt – auf Schloss Mansfeld. Ganz wunderbar war es, dass wir ein richtiges »Konfiteam« hatten, bestehend aus jungen Erwachsenen, die die Konfitreffen mit gestaltet haben und für die Jugendlichen wichtige Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen geworden sind. Ein großes Dankeschön an unser Team!
Konfirmation ist eher ein Zwischenstopp bei der Erkundung des Glaubens als ein Endpunkt. So ist es immer und dieses Mal erst recht. Ich hoffe von Herzen, dass die Jugendlichen, die sich nun auf ihr großes Fest vorbereiten, dranbleiben am Glauben und auf die Konfirmationsfrage »Willst du in diesem Glauben bleiben und wachsen?« gerne »Ja« sagen.
Im Namen des Konfiteams
Pfarrerin Ruth Alber
Konfifahrt auf Schloss Mansfeld

Eindrücke vom Vater eines Konfirmanden,
der eigentlich gar nicht wollte, dass der Vater mitfährt: Wie soll ich es sagen, ich hatte noch nie 33 gestaltete Bilder von Gott hinter mir im Auto auf dem Rücksitz. Doch genau die hatte ich das erste Mal in meinem Leben dabei, als ich Sonntagnachmittag von der Konfifahrt zurück nach Leipzig fuhr.
Ich blicke voller Dank auf diese Tage, an denen ich Zaungast als begleitender Vater sein durfte. Am Freitag hatten die jungen Menschen die Aufgabe, einen Einblick in ihre Vorstellung von Gott sichtbar zu machen. Und es entstanden 33 verschiedene Darstellungen von Gott, von dem man sich ja eigentlich kein Bild machen soll, aber von dem man doch irgendwie eine Idee oder ein Bild im Kopf hat. Jeder Konfirmand bekam eine Holzfliese, darauf nahm das innere Bild Gestalt an. Ich kam in dem Moment dazu, als die jungen Menschen sich über ihre Vorstellungen austauschten und Nachfragen stellten. Alle waren interessiert dabei und staunten über die Vielseitigkeit der Kreationen.
Und was gibt es noch zu berichten? Am Morgen und Abend wurde der Tag mit einer Andacht begonnen und beendet. Nach dem Frühstück machten sich die Konfis an die Arbeit, setzten sich mit der Geschichte vom verlorenen Sohn, mit sich selbst und ihren Vorstellungen »eines Konfirmanden« auseinander. In kleinen Gruppen haben sie mit viel Spaß und Freude thematisch gearbeitet. Nachmittags gab es einen kreativen Teil: Jede Gruppe konnte sich ein Märchen aussuchen und in der märchenhaften Kulisse des Schlosses einen Hintergrund wählen und dort die Geschichte in Eigenregie aufführen. Es wurde viel gelacht, mit Freude gespielt, alle waren begeistert dabei, die Gruppe wuchs zusammen und schlüpfte gemeinsam in eine andere Rolle.
Am letzten Abend konnten alle das machen, was sie gerne tun wollten, und das sorgte für eine lockere Atmosphäre. Am Sonntag kam der absolute Höhepunkt der Fahrt: Ein Gottesdienst, an dem jeder auf seine Weise beteiligt war, ob in Psalmgruppe, Segensgruppe, Fürbittengruppe, Liedergruppe oder Gebetsgruppe. Dieser Gottesdienst war erfüllt von den Gedanken, den Liedern, Ideen und Hoffnungen der Jugendlichen.
So einen berührenden Moment in Gemeinschaft unter dem Dach von Kirche habe ich bisher selten erlebt. Ich bin froh und dankbar, dass ich dabei sein und mit ihnen singen, spielen und beten konnte. In diesem Sinne möchte ich die Eltern ermutigen. Wenn es wieder die Möglichkeit geben sollte, dann bringt Euch ein und beteiligt Euch, es lohnt sich. Und zum Schluss noch ein ganz, ganz großes Dankeschön an Ruth Alber, Charlotte Bornemann, Nathan und Fabian, ohne die diese Fahrt nicht so möglich gewesen wäre!
Carsten Okon